Seit Mitte September gelten wieder neue Corona-Regeln. Hygieneregeln, Maskenpflicht und Impfstoffe bestimmen die Gespräche. Doch wer versteht die Coronakrise als Chance? Nein, ich meine nicht jene Profiteure, die sich den Gewinnen aus Arzneien oder gefälschten Impfpässen die Taschen füllen. Ich meine, dass Krisen uns die Chance bieten, persönlich zu wachsen.
Im Coaching erlebe ich es immer wieder: Geht es Menschen subjektiv gut, ändern sie an ihrer Haltung, ihrem Verhalten und ihrem Lebensstil wenig bis gar nichts. Warum auch? Es geht ihnen ja gut. Warum also ein scheinbar funktionierendes System hinterfragen? Erst, wenn jemand an der Komfortzone rüttelt, kommen Menschen ins Handeln. Krisen tun genau das.
Meist sind es schmerzhafte Erfahrungen, die uns in die Transformation bringen. Daher nutze die Krisenzeit, um zu entschleunigen und zu reflektieren. Was möchte ich ändern, sobald die Coronakrise vorbei ist? Wer und was sind dir wirklich wichtig, deinen Leben? Was kannst du bereits jetzt ändern? Was kannst du selbst tun, um aus dieser Krise gestärkt herauszugehen?
Was wäre, wenn die Coronakrise dazu führte, dass:
wir Gesundheit nicht mehr als selbstverständlich hinnehmen?
wir eine neues, unterstützendes und liebevolles Miteinander leben?
wir (wieder) miteinander teilen?
wir bewusster mit Ressourcen umgehen?
wir weniger tierische Lebensmittel verzehren?
wir die Natur und ihre Geschöpfe besser schützen?
wir langsamer und achtsamer leben?
wir uns wahre Werte besinnen?
wir die Auswirkungen der Globalisierung neu bewerten?
wir mit anderen Völkern enger zusammen arbeiten?
Natürlich wissen wir nicht, was nach der Coronakrise kommt. Welche Folgen eintreten, hängt nicht nur von Machthabern ab, sondern von jedem einzelnen, und von uns als Kollektiv. Öffne dich für mögliche Veränderungen, statt am Leid der Infektionen und all der Einschränkungen festzuhalten.

Nicht nur für die Coronakrise, sondern für alle herausfordernden Zeiten gilt:
Leid entsteht durch unser Festhalten am Vergänglichen. Nach buddhistischer Lehre liegen die Wurzeln dafür in der Unwissenheit, Anhaftung und Abneigung. Lösen wir uns von der Vorstellung vergängliches festhalten zu können, so entsteht innere Freiheit. Genau dann sind wir präsent im Moment. So gelebte Achtsamkeit hilft uns, Krisen zu bewältigen und an ihnen zu wachsen. Gelingt uns dies, dann bekommt die Krise einen tieferen Sinn.