Die Vielfalt von Farben und Formen, das Wechselspiel von Hell und Dunkel – das alles erfassen wir mit unseren Augen. Stress und permanente Anspannung können auch auf die Augen negative Auswirkungen haben, Entzündungsprozesse fördern und die Muskulatur der Augenumgebung erschlaffen lassen. Der amerikanische Erfolgsberater M.R. Kopmeyer erklärte, wer die Augen beruhigt, der beruhigt automatisch auch den gesamten Körper:
"Wenn Ihre Augen völlig entspannt sind, können Sie auf keinen Fall heftige, unkontrollierte Gefühle wie Ärger, Zorn, Hass, Panik oder irgendeine Hochspannung weiterhin aufrechterhalten."
Gerade für Hochsensible, die sich von visuellen Impressionen wie grellem Licht oft überwältigt fühlen, können Entspannungsübungen für die Augen als "Notfallmaßnahme" in akuten Überlastungs- und Stresssituationen sehr hilfreich sein. Auch im Büro kannst du die kurzen Übungen anwenden, um zwischendurch deine Augen und Nerven zu revitalisieren.

Hier sind die Übungen
Bitte führe die nachstehenden Übungen ohne Brille und ohne Kontaktlinsen aus. Es ist nicht erforderlich, alle Übungen hintereinander auszuführen. Probiere einfach aus, welche dir die größte Augenentspannung bringt.
"Leere Augen" nach Kopmeyer
Leere deine Augen von Spannung.
Blinzle ein paar Mal.
Entspanne deine Augenlider.
Lasse auch den Kiefer entspannen - die Zähne liegen dabei nicht mehr aufeinander. Die Lippen bleiben sanft geschlossen.
Stell dir vor, du hättest einen 'leeren Blick'.
Stell dir vor, deine Augen seien ohne Emotion, ohne Reaktion, leer.
Dein Blick ist ruhig, vollkommen entspannt, die Lider fallen beinahe zu.
Verweile in dieser Augenentspannung so lange du magst.
Schnelle Entspannung der Augen
Kneife die Augen 5 Sekunden fest zusammen.
Öffne sie dann so weit wie möglich und halte die Augen 5 Sekunden lang offen.
Wiederhole diesen Vorgang 5-mal, ohne dabei das Gesicht zu verziehen.
Nun blinzle leicht und schnell, ca. 10 Sekunden lang. Stell dir vor, deine Augenlider flattern wie ein Schmetterling.
Schließe jetzt die Augen sanft und wiege deinen Kopf langsam hin und her.
Wiederhole diese Übungen mindestens 3-mal, um den Muskeltonus der Augen zu harmonisieren.
Palming
Reibe deine Handinnenflächen (englisch: palm) aneinander, damit Wärme entsteht.
Decke nun beide Augen mit den Händen möglichst blickdicht ab - wie mit kleinen Schalen.
Halte dabei Kopf und Wirbelsäule sind in einer Linie, der Mund ist leicht offen (entspanne den Kiefer).
Schließe die Augen und genieße die Wärme, die durch deine Hände strömt. Entspanne die Gesichtsmuskeln und Augen. Lass die Schultern nach unten sinken und entspanne nach und nach Rücken, Arme und Hände, Beine und Füße. Versuche dabei, die Dunkelheit bewusst zu sehen und bleibe 3-5 Minuten in dieser Entspannung.
Um die Übung zu beenden, nimm die Hände wieder herunter und lasse die Augen noch kurz geschlossen. Blinzle ein paar Mal sanft, bevor du die Augen ganz öffnest.
Übungen aus der Kinesiologie
Dein Gehirn bewertet Überkreuz-Blicke genauso wie Überkreuz-Bewegungen. Das Überkreuzen fördert das Zusammenwirken der linken und rechten Hirnhälfte, tiefe Entspannung und optimiert die Aufnahmefähigkeit. Da nicht immer und überall große Körperübungen ausgeführt werden können, beschränke ich mich in diesem Artikel auf Überkreuz-Blicke - das "Augen-Yoga" und die "Liegende Acht", die du sogar direkt vor dem Computer anwenden kannst, wenn du einfach eine Pause brauchst.
"Augen-Yoga"
Blicke nacheinander in folgende Richtungen:
7x nach links unten, dann rechts oben, anschließend rechts unten, dann links oben
7x gerade nach oben, gerade nach unten
7x nach links unten, dann rechts oben, anschließend rechts unten, dann links oben
7x gerade nach oben, gerade nach unten
7x nach links unten, dann rechts oben, anschließend rechts unten, dann links oben
Blicke mit angemessenem Abstand in einen Spiegel. Konzentriere deinen Blick auf ein Auge im Spiegel. Halte den Blick für 30 Sekunden und wiederhole die Übung mit dem Fokus auf das andere Auge.
Wiederhole diese Übung mindestens 5, besser 8-mal, um dein Hirn zu erfrischen und lass dir Zeit nachzuspüren.
Liegende Acht
In der Kinesiologie wird die liegende Acht verwendet, um Glaubensmuster aufzulösen, aber auch einfach "nur" um zu entspannen, die Atmung zu beruhigen und einen klaren Kopf zu bekommen.
Richte deinen Blick nach vorn und öffne leicht den Kiefer. Atme leicht und gleichmäßig. Führe nun mit den geöffneten Augen die Bewegung einer liegenden Acht aus: Dein Blick wandert nach links oben, dann rechts unten und rechts oben, anschließend nach links unten. Wiederhole die Übung mindestens 12-mal. Schließe danach deine Augen und komm zur Ruhe.
Wenn du diese Übungen ausprobiert hast, erzähl doch mal, welche für dich am besten funktioniert hat!