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Mythos Schlacken im Körper

Auf etlichen Websites, in den Social Media und in unzähligen Frauenmagazinen wird immer und immer wieder vor den "Schlacken" im menschlichen Körper gewarnt. Natürlich werden im gleichen Atemzug die passenden Säftchen und Pillen verkauft (perfektes Framing 😉).

Was sind Schlacken?


Die meisten Ärzte und Wissenschaftler vertreten den Standpunkt der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE):


"In einem gesunden menschlichen Körper gibt es keine Ansammlung von Schlacken und Ablagerung von Stoffwechselprodukten. Nicht verwertbare Stoffe werden über den Darm und die Nieren ausgeschieden."

Ja, unser Organismus scheidet nicht verdauliche bzw. nicht brauchbare Stoffe aus - diese landen dann als Kot und Urin im Klo. Grundsätzlich ist dieses Statement also erst mal richtig. Unsere Körper verfügen über Funktionen zur Selbstreinigung. Als wichtigstes Organ in diesem Prozess ist die Leber zu nennen. Im Artikel "Detox geht über die Leber" kannst du mehr über dieses faszinierende Organ und was du ihr gutes tun kannst erfahren.


"Entschlacken" auf mikroskopischer Ebene

Autophagie ist der Fachausdruck für das Selbstreparaturprogramm in den menschlichen Zellen. Unsere Zellen verarbeitet ständig Nährstoffe, Sauerstoff, teilen sich und erfüllen spezifische Aufgaben. Dabei kann die Zelle alte Zellbestandteile isolieren und recyclen. Das passiert zum Beispiel, wenn die Zelle unter Stress steht oder Nährstoffe knapp sind und sie aus den „Abfällen“ noch mal Energie ziehen will (oder muss). Dieses natürliche Programm der Autophagie wird zum Beispiel durch das Fasten unterstützt, denn beim Fasten wird der Nährstoff-Nachschub gezielt begrenzt. Der Körper will aber überleben und wird daher die benötigte Energie aus Zellbestandteilen, die er nicht mehr braucht -also dem "Zellschrott"- beziehen. So reinigen sich alle Zellen immer und immer wieder auf ganz natürliche Weise.


Die berühmten Schlacken im Darm

Der Darm bildet mit rund 80 % den größten Teil unseres Immunsystems. Sogar Hormone werden dort gebildet – z.B. findet 95 % der Produktion des Glückshormons Serotonin im Darm statt. (Falls du mehr darüber erfahren möchtest, besuche gern unser Webinar "Mikrobiom – Gesundheit fängt im Darm an".)


Der große Mythos von Schlacken im Darm hält sich hartnäckig. Es wird von Plaque und schwarzer, gummiartiger Masse gesprochen. Lasst uns auch dieses Märchen entmystifizieren. Zwei Symptome, die den Darm betreffen, könnten als "Schlacken" missverstanden werden:




Und was ist mit.....?

Schlachen auf der Zunge

Schlacken auf der Lunge

Pflaster, die man sich unter die Fußsohlen klebt


Fazit

Schwarze, klebrige Schlacken im menschlichen Körper dürfen dem Bereich der Mythen zugeordnet werden. Trotzdem wirken sich langfristige, ungünstige Ernährungsweisen negativ auf den Organismus aus. Ayurvedisches, sanftes Fasten oder andere sinnvolle Detox-Programme können ein guter Start in einen neuen, gesünderen Lebensabschnitt sein.



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