Nicht nur unter Kiffern wird seit Jahren das Thema Cannabis heiß diskutiert. Obwohl Cannabis nicht nur eine uralte Heilpflanze ist, sondern bereits seit dem Jahr 2017 zu medizinischen Zwecken zugelassen ist, stehen betroffenen Patienten weiterhin große Hürden im Weg. Dabei ist Cannabis als Medizin keine moderne Entdeckung. Wir dürfen davon ausgehen, dass Cannabis schon vor Jahrtausenden zu kulturellen, religiösen sowie Heilzwecken eingesetzt wurde.
Cannabis Historie
3500 v.u.Z. wurden Hanfpflanzen in Ostasien angebaut, um Öle aus ihren Samen und Seile oder Stoffe aus ihren Fasern herzustellen.
2700 v.u.Z. - erste schriftliche Belege der medizinischen Anwendung in China
2500 v.u.Z. - in China wurde Cannabis während der Begräbnisse verbrannt
1500 v.u.Z. wurde Cannabis in Indien und Ägypten als Heilmittel angewendet
450 v.u.Z. beschreibt der Grieche Herodot die Skythen (südrussisches Nomadenvolk), welches sich an Cannabis berauschte. Archäologische Funde bestätigen den Konsum von Cannabis und Opium.
1. Jahrhundert - erster schriftlicher Nachweis von Cannabisanwendungen in Europa (Arzneimittellehre des Dioskurides)
15. Jahrhundert - Ayurvedische Texte erwähnen Cannabis (vijaya oder siddhi) als Heilmittel, jedoch auch als gefährliche Substanz!
Hildegard von Bingen schrieb über diese Heilpflanze, so wie auch weitere Gelehrte und Heiler der darauf folgenden Jahrhunderte.
Mitte 18. Jahrhundert: Georg Rumphius führt die Bezeichnung Cannabis Indica (Indischer Hanf) in Europa ein. Zuvor wurde nur einheimischer Hanf verwendet.
1830 erbrachte der Apotheker Theodor Friedrich Ludwig Nees v. Esenbeck die erste detaillierte Beschreibung von Cannabis Indica.
1839 veröffentlichte der irische Arzt William B. O’Shaughnessy in Kolkata, Indien, eine große Studie über diese Pflanze und ebnete Cannabis Indica den Weg in Europa.
1860 verfasste das medizinische Komitee von Ohio einen detaillierten Report über die Verwendung von Cannabispräparaten in den USA.
1880-1900 - der damalige Höhepunkt der Cannabis-Forschung.
Ende des 19. Jahrhunderts standen entsprechende Rohstoffe und verschiedene Fertigpräparate zur Behandlung einer Vielzahl von Krankheiten Verfügung.
Mitte des 20. Jahrhunderts verschwand Cannabis als Medizin fast vollständig und mutierte zur berauschenden Droge. Dies lag vor allem daran, dass neue, spezifischere Medikamente gefunden wurden, die pharmazeutisch stabiler waren als die Pflanzenextrakte. Manche der Cannabismedikamente waren hochwirksam, andere überhaupt nicht. Diese Instabilität war damals ein großer Kritikpunkt. Hinzukamen Schwierigkeiten in den Anbauländern, die den Import behinderten. Dadurch wurde Cannabis schlicht zu teuer.
1958 war der medizinische Gebrauch von Cannabis nur noch in 26 Ländern der UNO-Mitgliedsstaaten legal.
1961 sorgte das Convention on NarcoticDrugs für ein komplettes Cannabisverbot. Jedoch war die Forschung davon nicht betroffen und die alte Heilpflanze wurde weiter untersucht.
1990er - Entdeckung des körpereigenen Endocannabinoid-Systems und der Cannabinoid-Rezeptoren
1996 - unter strengen Auflagen darf in Deutschland Nutzhanf (ohne berauschende Wirkung) wieder angebaut werden
2017 - In Deutschland darf medizinisches Cannabis unter bestimmten Auflagen wieder von den Ärzten verschrieben werden.
2023 - Deutschland debattiert seit Jahren über die Legalisierung des Freizeitkonsums von Cannabis.
Kiffen für alle?
In Deutschland hält die Debatte über eine mögliche Legalisierung von Cannabis zum Freizeitkonsum weiterhin an. Allzu gern werden die eindeutig belegten Risiken und Nebenwirkungen allzu gern verharmlost. Zu den möglichen und sogar sehr oft auftretenden Nebenwirkungen gehören Erbrechen, Schwindel, Allergien, Herz-Kreislauf-Stress bis Atemnot, Depressionen, Wahnvorstellungen, Panikattacken und schwere Psychosen. Vor allem die Hirnentwicklung junger Menschen unter 25 Jahren kann durch den unbedachten Cannabiskonsum äußerst negativ beeinflusst werden. Wird Cannabis geraucht, so entstehen genau wie beim Nikotinkonsum toxische Substanzen, welche der Lunge schaden und Krebs verursachen können. Cannabis gezielt und unter einer seriösen Risiken-Nutzen-Abwägung als Heilpflanze in der individuell richtigen Dosierung einzusetzen, mag jedoch in vielen Fällen sinnvoll sein. Leider stellt die mangelhafte (nicht der tatsächlichen Studienlage entsprechende) Indikationsliste in Deutschland noch immer ein Hindernis dar, welches dazu führt, dass zahlreiche Patienten nicht die Behandlung bekommen, die ihnen vielleicht Heilung schenken könnte. An dieser Stelle zu hinterfragen, warum es Patienten weiterhin so schwer gemacht wird, an medizinisch wertvolles Cannabis zu kommen und zeitgleich das planlose, riskante Freizeitkiffen zu legalisieren, würde den Rahmen dieses Beitrags sprengen. Stattdessen möchte ich die Sicht des Ayurveda darstellen.

Cannabis im Ayurveda
In heiligen Texten des Hinduismus, konkret im Atharva-Veda, wurde Cannabis bereits vor Jahrhunderten erwähnt. Das heißt, diese Pflanze war in Indien bereits vor sehr langer Zeit von großer Bedeutung. Da der Atharva-Veda eine Mischung aus magischen Hymnen, Zauberformeln und anderen Texten enthält, liegt die Vermutung nahe, dass Cannabis zu rituellen und religiösen Zwecken eingesetzt wurde. Cannabis gilt als eine empfohlene Opfergabe für den indischen Gott Shiva.
Cannabis wird jedoch nicht nur in Indiens religiösen Büchern genannt. Deutlich später, nämlich erst ab dem 15. Jahrhundert, tritt Cannabis auch in den schriften des Ayurveda unter den Bezeichnungen vijaya ("der Eroberer") oder siddhi ("subtile Kraft"), auf. Auch die Sanskrit-Worte Madani/Matulani (das, was eine Vergiftung verursacht), Pachani ("verdauungsfördernd"), Kamda ("libidosteigernend") und Nindrakara ("fördert den Schlaf") sind Bezeichnungen für Cannabis in der ayurvedischen Lehre.
Im Gegensatz zur westlichen Medizin bestehen ayurvedische Cannabis-Rezepturen nicht nur aus dem Harz der Blüten, sondern auch aus den Stängeln und Blättern. Die verschiedenen Pflanzenteile haben jeweils etwas unterschiedliche Wirkungen auf den Körper. Die grundlegende Potenz (virya) der Cannabispflanze ist wärmend und trocknet bei langfristiger Anwendung den Körper aus. Weitere Eigenschaften sind:
Stechend
Leicht
Scharf
Durchdringend (verbreitet sich schnell im ganzen Körper)
Erzeugt Bitterkeit nach der Verdauung (verdaut hauptsächlich zu Aminosäuren)
Cannabis ist die Hauptzutat für Thandai, ein Kräutergetränk, das für das indische Frühlingsfest Holi zubereitet wird. Und ja, es hat eine ayurvedische Bedeutung. Der Frühling ist die Jahreszeit, in der das Kapha-Dosha oft in Stagnation gerät. Cannabis hilft, überschüssige Kapha auszugleichen. Es kann helfen, saisonalem Husten, Erkältung und Stauungen vorzubeugen.
Anwendungsbereiche
Die ayurvedische Heilkunde verwendet Cannabis, in der Regel vermischt mit anderen Substanzen, zur Behandlung verschiedenster Krankheiten. Da in den jahrhundertealten Schriften nicht zwischen CBD, CBN, THC und anderen Cannabinoiden, unterschieden wird, ergeben sich abhängig von der verwendeten Pflanze, Dosierung und Indikation verschiedene Wirkungsbereiche. Grundsätzlich wird Cannabis folgende Wirkung zugeschrieben:
Anregung der Verdauung
Schmerzstillend
Das Nervensystem stimulieren (anfänglich und in kleiner Dosis)
Narkotisch (betäubend, berauschend)
Sedierend (später und in hoher Dosis)
Spasmolytisch (krampflösend)
Harntreibend
Aphrodisierend
Mini-Glossar
Bhang bezeichnet die Blätter männlicher und weiblicher Pflanzen, und in bestimmten Regionen Indiens wird der Name auch für Blüten der männlichen Pflanze verwendet.
Bhang kann auch für Cannabis mit hohem CBD- und geringem THC-Anteil stehen.
Ganja beschreibt die blühenden Spitzen der weiblichen Pflanze.
Charas ist der Name für das begehrte Pflanzenharz.
In den meisten Regionen Indiens werden die Begriffe Bhang und Ganja nicht mehr korrekt differenziert. Ganja wird heute überwiegend für die Cannabispflanze im Allgemeinen benutzt und unter Bhang verstehen viele ein Getränk, das aus Ganja hergestellt wird.
Bluthochdruck (Hypertonie)
Zu hoher Blutdruck wird im Ayurveda mit einem als Bhang bezeichnetem Getränk, welches aus Cannabisblättern und THC-haltigen Blüten sowie weiteren Zutaten besteht, behandelt. Für Langzeitbehandlungen werden jedoch cannabisfreie Präparate empfohlen. Bhang wird maximal so lang eingesetzt, bis der Bluthochdruck durch andere ayurvedische Maßnahmen korrigiert wurde.

Grüner Star (Glaukom)
Bhang kann zur Senkung des Augeninnendrucks beitragen. Cannabis stellt aufgrund gefäßerweiternder und neuroprotektiver Eigenschaften eine wirksame, alternative Behandlungsform für Offenwinkelglaukom dar. Zu beachten ist, dass Studien darauf hinweisen, dass THC das Mittel der Wahl ist. CBD jedoch scheint den Augeninnendruck zu erhöhen und ist somit nicht für die Behandlung geeignet.
Bhang
Es existieren viele Mythen über den Ursprung des Bhang. Es gehört zu den ältesten Getränken, das sogar heute noch konsumiert wird. Eine Legende erzählt, dass der Hindugott Shiva den Bhang vom Himalaya für den Genuss und das Vergnügen der Menschheit heruntertrug. Eine andere Geschichte besagt, dass der Bhang entdeckt wurde, als die Götter und Dämonen gemeinsam die Ozeane nach dem Nektar des Lebens durchsuchten.
Haarpflege
Frischer Bhang wird als vorbeugende Maßnahme gegen Parasiten im Haar und zur Behandlung von Schuppen verwendet. Zugegeben, der Geruch ist durchaus gewöhnungsbedürftig.
Erkrankungen der Ohren
Ohrenschmerzen und bakterielle Entzündungen der Ohren können ebenfalls mit Bhang behandelt werden. (Achtung, bitte führe ohne ärztliche Anleitung keine Öle oder andere Substanzen in die Ohren ein!)
Blasenentzündungen und Nierensteine
Bhang wirkt auch harntreibend und wird daher zur Behandlung von Blasenentzündungen und Nierensteinen eingesetzt.
Wundheilung
Aus den getrockneten Blättern hergestelltes Pulver kann auf frische Wunden aufgetragen werden, um die Heilung (Neubildung von Granulationsgewebe) zu fördern. Das Cannabisblattpulver kann sehr gut mit Kurkumapulver kombiniert zu einer Paste verrührt und dann aufgetragen werden. Kurkuma wirkt entzündungshemmend.
Hautinfektionen
Um Schmerzen und Juckreiz verschiedener Hautinfektionen und Ausschlägen zu lindern, wird aus den frischen, zerkleinerten Blättern ein Umschlag auf die betroffenen Stellen gelegt. Zum Beispielen werden damit die Symptome der Wundrose, Windpocken und Gürtelrose (ausgelöst durch Herpes zoster), Ekzeme u.a. reduziert.
Interessant: Nordindische Kampfsportler vermischen eine Paste bestehend aus Bhang, Nüssen, Gewürzen und weiteren Zutaten mit frischer Milch, um ihre Konzentration während der kräftezehrenden Trainings und der speziellen Ernährung zu stärken ohne dabei Agni (Stoffwechsel/Verdauungskraft) zu verlieren.
Neuralgie
Schmerzen, die vom Nerven selbst oder vom Gehirn verursacht werden, ohne dass eine äußere Schädigung vorliegt, werden als Neuralgie bezeichnet. Auch hier können Umschläge aus Cannabiszubereitungen Linderung verschaffen.
Chronische Schmerzen
Treten Schmerzen im Endstadium schwerer Krankheiten, z.B. Tuberkulose oder bösartige Tumore, auf, kann Chara (siehe Mini-Glossar) seine narkotische (schmerzlindernde) Wirkung zeigen. Auch in Deutschland sind Cannabisprodukte zu diesem Zweck zugelassen. Doch Achtung: Cannabis blockiert den Schmerz selbst und das Bewusstsein für diesen Schmerz. Chronische Schmerzen sind biopsychosoziale Erkrankungen, die auf eine Vata-Störung hinweisen. Der Ayurveda wird daher chronische Schmerzen nicht permament mit Cannabis betäuben, sondern lediglich temporär bis die Ursache der Symptome anderweitig behandelt wurde.
Diarrhö (Durchfall)
In Kombination mit anderen Kräutern kann Bhang "Durchfall" stoppen. Nicht nur Bhang, sondern auch Ganja (siehe Mini-Glossar) kann zu diesem Zweck eingesetzt werden. Sowohl Bhang als auch Ganja wird in dieser Situation mit Muskatnuss und Honig gemischt.
(Achtung, zu hohe Dosen Muskat können lebensgefährliche Vergiftungen verursachen!)
Appetit & Verdauung
Im Kombination mit verdauungsfördernden Kräutern wie Cumin, Fenchel oder Anis kann Bhang hervorragend zur Anregung des Appetits und der Verdauung eingesetzt werden. Hohe Dosen CBD, einer nicht psychoaktiven Substanz der Cannabispflanze, hingegen verringern den Appetit. Zu hohe Dosen Cannabis können Verstopfungen verursachen.
Aphrodisiakum
Der Ayurveda kennt eine umfassende Sexualheilkunde (Vajikarana). Ihr Zweck ist die Verbesserung der Fortpflanzungsfähigkeit. Dabei werden logischerweise auch die sexuelle Potenz und die körpereigene Vitalität gesteigert. Cannabis in Kombination mit bestimmten Kräutern und Lebensmittel gilt als exzellentes Aphrodisiakum. Doch auch hier spielen die Dosierung und Auswahl der zusätzlichen Substanzen eine wichtige Rolle. Wenn Bhang mit Tabak gemischt werden, verringert dies die Libido. Der Ayurveda weist auch darauf hin, dass Cannabis zu diesem Zweck nur punktuell und niemals in zu großen Mengen eingesetzt werden sollte, da es sonst zu sexuellen Funktionsstörungen kommt. Dieses Kraut hat unter anderem das Potenzial, das Fortpflanzungsgewebe zu schädigen oder zu heilen, je nachdem, wie wir es verwenden.
Lungenkrankheiten
Chronischer Husten, Keuchhusten und Lungenkrebs können mit Cannabispräparate begleitend behandelt werden. Ayurveda-Ärzte bevorzugen in diesen Fällen Cannabis gegenüber Opium, da die Nebenwirkungen deutlich geringer ausfallen. Cannabis wirkt entkrampfend und kann daher den Husten lindern.
Psychische Leiden
Charas wird im Ayurveda bei erregten psychiatrischen Zuständen, bei manischen Zuständen, und als Kurzzeitanwendung bei Schlafstörungen eingesetzt. Letztendlich bringt Cannabis jedoch nicht die Heilung psychischer Erkrankungen, sondern kann lediglich die Symptome eindämmen, bis durch geeignete Maßnahmen die eigentliche Ursache behoben wird.
Die ayurvedischen Schriften und Sammlungen sind voll von medizinischen Informationen und therapeutischen Anwendungen von Cannabis. Bhav Prakash Nighantu erwähnt die Verwendung von Cannabis zur Behandlung von Schnupfen und verstopfter Nase. Chakradatta beschreibt den erfolgreichen Einsatz der antimikrobiellen Wirkung bei Lepra.
Cannabis, konkret THC, gilt in Ayurveda nicht als harmlos. Die Auffassung ist, dass es stark berauscht und giftig ist. Cannabis kann leicht zu einem "Verbrechen gegen die eigene Weisheit" (Prajnaparadh) werden. Der "Irrtum des Intellekts" oder pragya aparadh gilt in der jahrtausendalten Heilkunde als Quelle aller Krankheiten, die unser Körper erleiden kann. Mit anderen Worten, ein psychisches Ungleichgewicht schlägt sich in physischen Leiden nieder. Wenn der Geist verwirrt ist, kommt es nach den ayurvedischen Weisheiten zur Störung des sogenannten Zustands des "reinen Bewusstseins", was dann die Krankheit auslöst. Und zu ebendieser Verwirrung soll der andauernde Rauschzustand durch Cannabis führen können.
Wie wirkt Cannabis auf die Doshas?
Richtig dosiert kann diese uralte Heilpflanze ein ängstliches, gestresstes Nervensystem des Vata-Menschen beruhigen und Pitta-Ärger lindern. Auch Kapha-Störungen wie Trauer und Depressionen können unter ärztlicher Aufsicht gut mit Cannabis behandelt werden. Jedoch kann Cannabis auch genau das Gegenteil bewirken. Gewohnheitsmäßiger, längerer Konsum führt zu einem Ungleichgewicht der drei biologischen Funktionsprinzipien Vata, Pitta und Kapha. Mögliche Folgen solcher Dysbalance sind eine chronisch schlechte Verdauung, Melancholie bis zu Depression und sexuelle Impotenz. Zuerst erzeugt Cannabis Euphorie und stimuliert Sattva Guna. Dann löst es einen rajasischen Zustand aus, wenn der Heißhunger einsetzt. Schließlich vernebelt es den Geist und aktiviert eine tamasische Energie. Obwohl Cannabis in der ayurvedischen Heilkunde verwendet wird, gilt die Pflanze als stark narkotische Substanz, insbesondere Chara (Harz). Ihr Missbrauch lässt nach ayurvedischem Verständnis die Seele verrohen.
Dehalb wird diese Heilpflanze nicht leichtfertig und nur nach strengen, ärztlichen Richtlinien verschrieben.
Richtige Verwendung von Cannabis
Cannabis wird im Ayurveda niemals allein, sondern immer zusammen mit anderen Substanzen in Form von Getränken, Pulvern und Pasten eingesetzt. Wie viel und wie häufig Cannabis konsumiert wird, muss von einem Arzt angeordnet und vom Patienten auch respektiert werden. Der Ayurveda betrachtet Cannabis nicht als alleiniges Heilmittel und fügt daher weitere ganzheitliche Anwendungen hinzu. Andauernder Konsum, falsche Verwendung und Missbrauch (Freizeitkiffen) jedoch führen zum Verfall von Körper und Seele. Wir dürfen die Kraft der Natur nicht unterschätzen und den Gebrauch nicht zur Gewohnheit im Sinne von Abhängigkeit machen.
Fazit
Von Cannabis als Freizeitdroge ist aus vielen Gründen abzuraten. Sogar vor dem medzinischen Einsatz
müssen Risiko und Nutzen für die individuelle Situation genau abgewogen werden. Hinzukommt, dass wir heutzutage sehr viel besser über die verschiedenen Substanzen der Cannabispflanze informiert sind. Somit können z.B. Präparete, die mehr CBD oder CBN enthalten und nicht "high" machen verwendet werden. Ob tradtionelle, THC-haltige Kräuterrezepturen für dich geeignet sind, kann nur mit Blick auf deine ganz persönliche Situation beurteilt werden.
Hinter der ayurvedischen Cannabis-Anwendung steht die viel grundsätzlichere Auffassung, dass jegliches Arzneimittel bei richtiger Verwendung heilend wirkt, sich jedoch bei falscher zum Gift wandeln kann.
Sehr gern kannst du dich von unserer Ärztin Christiane beraten lassen, ob Cannabis als Medikament für dich geeignet ist oder du lieber auf andere Möglichkeiten ausweichen solltest. Auch Detailfragen wie die Dauer der Anwendung, Dosierung und weitere, ergänzende Verfahren werden in deinem persönlichen Termin besprochen. Die ärztliche Beratung kann im ayurvedischen oder westlich-medizinischen Kontext stattfinden.
Hinweis:
Dieser Artikel stellt keine Anleitung zum Konsum von Cannabis zu medizinischen Zwecken darf, sondern gibt einen Eindruck der Anwendungsmöglichkeiten nach ayurvedischem Verständnis unter ärztlicher Aufsicht. Von der Selbstmedikamentation wird abgeraten. Für eine Diagnose und/oder medizinische Behandlung wende dich bitte an einen Arzt.