Du sitzt auf der Beinpresse im Fitnessstudio und schon kommt ein anderer Sportler oder Instruktor angerannt und brüllt los, dass du auf keinen Fall die Knie ganz durchstrecken darfst. Auf die Frage, warum du dies nicht tun sollst, wird üblicherweise nur lapidar "ist schlecht für die Gelenke" geantwortet. Lass uns diese Halbwahrheit aufklären.
Im Normalfall liegt die Extension des Knies (Kniestreckung) liegt bei 0 Grad. In diesem Fall reden wir von "Streckung". Jedoch gibt es Menschen, die ihre Knie überstrecken können - also . In der Medizin nennen wir dies eine Hypermobilität. Vor allem junge Frauen sind davon betroffen. Sind auch noch weitere Gelenke von Hypermobilität betroffen, wird dafür der Obergriff Läxität benutzt. Läxität kannst du dir als Schlaffheit der Bänder vorstellen. Das Problem ist, dass die Gelenke durch diese schlaffen Bänder instabiler werden. früher oder später kann dies Menisken, Kreuzbänder, Kapsel und Knorpel schädigen.
Was bedeutet dies für Übungen an der Beinpresse?
Für alle Menschen, die eine Kniestreckung von 0 Grad aufweisen, ist das Durchstrecken für die Knie kein Problem.
Menschen, die ihre Knie überstrecken können, aber auch sportliche Anfänger, haben Schwierigkeiten ihre Muskeln aktiv anzuspannen. Wird jetzt an der Beinpresse das Knie zu stark gestreckt, klappt es nach hinten und wird überstreckt. Und das kann tatsächlich sehr böse enden.

Anfänger, Menschen mit (noch) schwachen Muskeln, mit geringer Muskelkontrolle oder Hypermobilität können auf andere Übungen ausweichen. Zum Beispiel ist der Beinstrecker (Leg Extension) sehr gut geeignet, um Muskeln aufzubauen und ein Gefühl für die Anspannung im Oberschenkel zu bekommen. Nicht nur Leg Extensions, auch Kniebeugen (Squats), Lunges (Ausfallschritte), Step up oder das Training mit Widerstandsbändern bieten einen guten Einstieg, um die Beinmuskeln zu trainieren.
Fazit
Strecken und Überstrecken sind nicht das Gleiche. Die 0 Grad Position ist die anzustrebende Streckung.
Menschen mit einer Hyperextension tragen ein deutlich höheres Knieverletzungsrisiko.
Es gibt einige gute Alternative, anstatt der Beinpresse. Lass dich persönlich beraten, statt planlos loszutrainieren.