Covid-19 hält die Welt gefangen. Es herrscht große Unsicherheit, Ansichten trennen uns voneinander und die Medien schüren Urängste. Statt uns diesem Wahnsinn hinzugeben, können wir einander herzlich, mitfühlend und vernünftig helfen.
Mit diesem Artikel möchten wir keine Diskussion über die Ursprünge des Virus, die Infektionsschutzmaßnahmen und die Pharmaindustrie führen. Stattdessen möchten wir auf eine Frage eingehen, die uns immer wieder erreicht. Menschen möchten wissen, ob der Ayurveda Maßnahmen gegen Corona kennt. Natürlich kannten die ayurvedischen Gelehrten vor Jahrtausenden das neuartige Coronavirus nicht. Dennoch können wir aus den zeitlosen Lehren sinnvolle Rückschlüsse ziehen.

COVID-19 aus ayurvedischer Sicht
Typische Symptome einer SARS-CoV-2 Infektion sind trockener Husten, Halsweh, Schnupfen, Fieber, Atemnot, Müdigkeit, Kopf- und Gliederschmerzen. Aus ayurvedischer Sicht aggraviert eine Corona-Infektion das Vata-Dosha und blockiert Prana Vaha Srotas (obere Atemwege). Weiße Zungenbeläge erkrankter Personen zeigen eine starke Ansammlung von Ama.
Kann Ayurveda helfen?
Selbstverständlich kann der Ayurveda medizinische Maßnahmen in Falle eines schweren Corona-Verlaufes nicht ersetzen. Der Ayurveda setzt vor allem in der Prävention an, in dem er das individuelle Risiko eines gefährlichen Krankheitsverlaufes mindern möchte. Hier gilt es den eigenen Lebensstil so anzupassen, dass das Immunsystem ganzheitlich gestärkt wird.
Ayurvedische Strategien:
Agni stärken und dadurch den Stoffwechsel aktiv halten
Vata beruhigen
Ojas nähren
Atemwege pflegen, schützen und freihalten
Neues Ama vermeiden und altes reduzieren
Agni stärken
Als zentraler Motor des Stoffwechsels bildet Agni (Verdauungsfeuer) die Basis aller Prozesse im Organismus. Wird diese "Motor" mit den richtigen Mitteln befüllt und gepflegt, ist der Mensch gesund.
Agni wird durch frische, wärmende Nahrung gut versorgt. Stark fette, kalte und schwere Speisen, Milchprodukte, Fertiggerichte und Alkohol sind zu vermeiden, denn sie schwächen das Agni.
Trinke außerdem genug Wasser und gern auch Ingwertee.
Gewürze und Kräuter können sowohl präventiv als auch komplementär-therapeutisch wirken. Im Kontext Corona sind Ingwer, Meerrettich, Chili, Knoblauch, Kurkuma, Ingwer, Thymian, Oregano, Pfeffer, Nelken, Lorbeer sehr nützliche Helfer. Möchtest du deiner Ernährung mehr Vitamin C hinzufügen, dann greife zu Sanddorn.
Vata beruhigen
Das unruhige, kalte Vata-Dosha wird vor allem durch Wärme ausgeglichen: warme Getränke und Speisen, ein warmes Bad und wärmende, weiche Kleidung. Öl-Massagen fördern die Durchblutung und beruhigen. Versuche entspannende Morgen- und Abendroutinen zu etablieren. Ein Spaziergang in ruhiger Umgebung tut sicherlich gut. Verzichte dabei auf Musik und das Smartphone.
Nahrung bei Vata Störung: Warme und frisch zubereitete Eintöpfe, dicke Suppen, Currys, Dals, Ofengemüse und Porridges sind optimal. Süße Lebensmittel wie Kürbis, Süßkartoffel, Reis, Trauben oder Datteln wirken nährend und aufbauend auf die Gewebe und reduzieren einen Vata-Überschuss besonders gut.
Atemwege pflegen
Bewegung an der frischen Luft, das regelmäßige Lüften von Wohn- und Arbeitsräumen und der Verzicht auf Nikotin sollten selbstverständlich sein. Zusätzlich kannst du täglich zehn bis 15 Minuten mit heißem Wasserdampf oder noch besser mit einem Inhalationsgerät (Vernebler) inhalieren. Als Trägerflüssigkeit eignet sich eine Natriumchlorid-Lösung ("Salzwasser"), welche du in jeder Apotheke erhältst. Du kannst die Flüssigkeit mit Thymian oder zerstoßenen Ajwainsamen (Königskümmel) ergänzen.
Ama vermeiden
Um bereits vorhandenes Ama (Stoffwechselabbauprodukte) zu reduzieren und erneute Ansammlungen zu vermeiden, spielen deine Ernährungs- und Lebensgewohnheiten. Zu den ganz einfachen Methoden, die du in den Alltag integrieren kannst, gehört die ayurvedische Morgenroutine mit der Zungenreinigung, dem Ölziehen und der Nasenspülung. Letztere wird im Ayurveda Nasya genannt. Wenn du deine Nase gereinigt hast, kannst du in jedes Nasenlich drei bis vier Tropfen Anu Taila (für alle Doshas geeignet) oder bei Schleimansammlungen das Kapha-reduzierende Shadvindu Tailam verwenden. Beides sind ayurvedische Nasenöle.
Möchtest du deinen Organismus in seiner Abwehrfunktion unterstützen, dann darfst du gern zu pflanzlichen Verbündeten greifen. Im Ayurveda werden vor allem diese fünf Klassiker verwendet, um Erkrankungen der oberen Atemwege abzuwehren:
Kurkuma und Ingwer (Abwehr von Infekten, entzündungshemmend, erwärmend)
Amalaki (Reich an Vitamin C, stärkt die Immunkraft)
Guduchi (Immunstärkung)
Pippali (Entschleimend, erwärmend)
Vasaka (Erleichtert die Atmung)
Stamm Amalaki kann heimischer Sanddorn, statt Pippali eine Mischung aus Thymian, Rosmarin und Spitzwegerich verwendet werden. Geflecktes Lungenkraut wirkt genauso gut wie Vasaka.
½-1 Teelöffel Kurkuma mit einer Prise Pippali (Pfeffer) in unbehandeltem Waldhonig verrühren - so einfach lässt sich ein Hausmittel gegen Entzündungen und leichte Infektionen der Atemwege herstellen.
Darüber hinaus kennt der Ayurveda Kräuterrezepturen, die das Immunsystem ankurbeln und dir dabei helfen können, der aktuellen Viruslast kraftvoll entgegenzutreten. Trikatu Churna, Triphala Churna, Sitopaladi Churna, Dashamula Churna und Chyavanprash Amla-Mus sind solch hilfreiche Mischungen. Je nach Rezeptur werden sie zusammen mit Ingwertee, warmen Wasser oder Thymianhonig eingenommen. Da der Ayurveda Menschen stets in ihrer Individualität betrachtet, können an dieser Stelle keine allgemein gültigen Dosierungen und Kombinationen geteilt werden. Gern kannst du dich persönlich beraten lassen.
Mögen du und deine Liebsten gesund bleiben!
Der obige Text kann die Diagnose und Behandlung durch einen Arzt nicht ersetzen. Wende dich im Krankheitsfall an einen Mediziner. Die Linderung oder Besserung eines Krankheitszustandes kann von diesem Text nicht abgeleitet, garantiert oder versprochen werden.