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Was hilft während der Krebstherapie? (4/4)

Heute folgt der vorerst letzte Beitrag, um die Frage, was Krebspatienten selbst tun können, aus ganzheitlicher Perspektive zu beantworten. Wie bereits die drei vorherigen Inhalte, ist auch dieser nicht nur für Menschen während der Chemotherapie, sondern für alle Krebspatienten nützlich.


Die körperlich-seelisch-immunologischen Zusammenhänge werden immer mehr erforscht. Dass die Gesundheit von Körper und Seele eng zusammenhängen, steht außer Frage. In traditionellen, alten Heilsystem ist dies schon seit Jahrhunderten und Jahrtausenden bekannt. Inzwischen wird dies auch hier im Westen immer mehr verstanden.


Psyche/Seele

Das berühmte "positiv Denken" allein heilt Krebs nicht. Überhaupt ist es wenig zielführend, die Realität und Härte einer Krebserkrankung zu verdrängen. Doch eine grundsätzlich zuversichtliche, akzeptierende und offene Haltung ist sicherlich ein guter Wegbegleiter.


Für etliche Krebsbetroffene stellen Ängste und Depression, Vereinsamung, Schlafstörungen, mentale und emotionale Abbauprozesse u.ä, eine größere Belastung dar, als der Tumor an sich. Viele Kliniken bieten daher inzwischen psychoonkologische Betreuung an, d.h. psychologische Begleitung, die sich speziell auf diese kräftezehrende Situation bezieht. Auch Selbsthilfegruppen sind ein wertvoller Ansatz – sowohl für Krebspatienten als auch für deren Angehörige. Der Austausch mit Menschen in einer ähnlichen Situation, gehört und verstanden zu werden, kann helfen, sich weniger isoliert zu fühlen. Krebspatienten sollten sich nicht in ein "Schneckenhaus2 zurückziehen, sondern -soweit es möglich ist- aktiv am Leben teilnehmen. Selbstredend ist es nicht immer leicht, Mut und Zuversicht zu bewahren. Genau deshalb ist es ratsam, in Kontakt mit sich selbst und mit anderen zu bleiben.


Darüber hinaus können Entspannungsverfahren und andere gezielte Übungen das Stresslevel senken und die innere Haltung an der schwierigen Situation neu ausrichten. Stress wird in unserer Gesellschaft immer noch unterschätzt und belächelt. Krebspatienten stehen zweifellos unter enormen Stress – nicht nur die alltäglichen Herausforderungen, denen wir alle begegnen, sondern schon die Diagnose selbst und all die mentalen, emotionalen, familiären, finanziellen, körperlichen (…) Folgen üben einen vorstellbaren Druck aus, den sich gesunde Menschen kaum vorstellen können.



Chronischer Stress beeinträchtigt die Verdauung (→ schlechtere Nährstoffaufnahme, Sodbrennen etc. → der Körper wird noch schwächer), die Muskeln (→ Verspannungen , Schmerzen etc.), das Herzkreislaufsystem (→ z.B. Bluthochdruck etc.), die Hormone (→ fördert unter anderem Entzündungen), begünstigt die Entstehung von Diabetes, verursacht Schmerzen (→ z.B. Magen-, Kopf- und Rückenschmerzen) und kann sogar die Hirnstrukturen (z.B. die Amygdala u.a.) verändern. Ein gutes Stressmanagement und bewusste Entspannung wirken auf körperlicher und mentaler Ebene. Krebspatienten sollten daher nicht nur aktiv bleiben, sondern auch Phasen der bewussten Entspannung in ihren Alltag integrieren.



Die anderen Teile dieser Serie

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