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Was hilft während der Krebstherapie? (1/4)

Wenn man die Schreckensdiagnose Krebs erhält, kann man kann sich auf absurde "Wundermittelchen" stürzen oder die gesamte Verantwortung für das eigene Befinden auf die Ärzte abschieben. Oder man entscheidet sich, nicht das bedauernswerte Opfer des Schicksals zu sein. Als Krebsbetroffener kann man durchaus einen Beitrag leisten und muss sich nicht seinem vermeintlichen Schicksal ergeben.


Da uns immer wieder die Frage von Krebsbetroffenen erreicht, "Was kann ich tun?", möchte ich euch ein paar grundlegende Tipps geben, um stärker durch diese harte Zeit zu gehen. Ganz gleich, ob Strahlen- oder Chemotherapie, ob alternative oder experimentelle Anwendungen - du kannst die laufende Behandlung mit kleinen, sinnvollen Maßnahmen im Alltag unterstützen.



Ernährung

Wie in einem Beitrag über die Chemotherapie bereits erwähnt, ist heutzutage nicht mehr der Primärtumor die häufigste Todesursache von Krebspatienten, sondern es sind die therapiebedingten Folgen. Für wohlgenährte Menschen unserer Zivilisationsgesellschaft kaum vorstellbar, doch eine Mangelernährung zählt zu den häufigsten Todesursachen von Krebspatienten.


Viele Menschen weisen wegen ungünstiger Ernährungsgewohnheiten eh bereits Mängel auf. Eine halbjährliche Blutuntersuchung sollte daher für alle, auch gesunde, Menschen auf dem persönlichen Vorsorgeplan stehen.


Im Falle einer Krebserkrankung kann der Ausgleich von ernährungsbedingten Mängeln die Nebenwirkungen der Chemo reduzieren und die Überlebenschancen verbessern. Außerdem reagiert ein gut versorgter Organismus besser auf die Behandlung.


Der Tumor selbst verbraucht viele Nährstoffe, da Krebszellen sich besonders schnell teilen und somit viel Energie verbrauchen. Zytostatika ("Chemo") beeinflussen zusätzlich den Mikronährstoffhaushalt. Zum Beispiel werden Kalium, L-Carnitin und Magnesium vermehrt ausgeschieden. Schwäche, Krämpfe, Zittern, Appetitlosigkeit, Übelkeit bis hin zu Herzrhythmusstörungen sind mögliche Folgen eines Mangels solcher Nährstoffe (diese Symptome können im Rahmen einer Chemotherapie natürlich auch durch die Medikamente selbst entstehen). Häufig ist ein Eisenmangel bei Krebspatienten zu beobachten. Erbrechen und eine oft durch Medikamente beschädigte Magenschleimhaut und/oder gestörte Darmflora erschweren die Nährstoffaufnahme zusätzlich.


Eine gute Versorgung mit Vitamin E, Vitamin C, Selen, Carotinoiden und Flavonoiden unterstützt das Immunsystem und kann dadurch indirekt sogar die Apoptose (den programmierten Zelltod von Krebszellen) fördern. Zwar kann eine gesunde Ernährung allein Krebs nicht heilen, aber sie stärkt die körpereigenen Mechanismen, die durch die Krankheit und Behandlungen geschwächt werden.


Supplemente (Nahrungsergänzungsmittel) sind nicht pauschal zu empfehlen. Wenn überhaupt, sollten sie nur temporär zum Auffüllen leerer Speicher und bei Bedarf nach einem großen Blutbild eingenommen werden. Manche Substanzen können bei Überdosierung großen Schaden anrichten!


Grundsätzlich gilt:

  • mehr Gemüse und Obst

  • mehr Beerenobst (z.B. Himbeeren und Heidelbeeren)

  • Gemüse schonend garen, statt "zerkochen"

  • Mehr gedämpftes Gemüse, weniger Rohkost

  • Kein raffinierter Zucker (in einer guten Ernährung sind genug Kohlenhydrate enthalten)

  • Weniger Nudeln, Reis und weißes Brot

  • Leichte Kost (vor allem an den Tagen der Chemobehandlung)

  • Mehr Fisch als Fleisch

  • Keine Wurstwaren

  • Hochwertige Nahrungsmittel auswählen

  • Lieber frisch zubereiten statt Fertigprodukte

  • Lieber Pflanzenöle statt Butter/Schmalz u.ä.

  • Liebe Öle statt gehärtete Fette (z.B. Margarine)

  • Kein Alkohol

  • Viel Flüssigkeit (Wasser, verdünnte Obstsäfte und ungesüßte Kräutertees)

Absurde "Krebs-Killer-Diäten" und einseitige Ernährungs-Märchen schwächen den Organismus nur noch mehr. Es ist NICHT möglich, den Krebs auszuhungern! Ein von Krebs geplagter Körper hat einen hohen Nährstoffbedarf, dem solche Diäten nicht gerecht werden. Der einzig korrekte Ansatz ist: Den Organismus stärken. Das geschieht durch eine ausgewogene, angepasste Ernährung. Obst und Gemüse enthalten zahlreiche Substanzen, die dem Körper helfen, stark zu bleiben.



INDIVIDUELLE ERNÄHRUNGSBERATUNG

Wenn du eine individuelle Beratung zum Thema Ernährung wünschst, kannst du gern einen Termin bei Bewusst.Gesund.Leben. vereinbaren.


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